Textilkünstlerin. Fragende. Vermittlerin.
Monika Hutter arbeitet mit Materialien, die Geschichten tragen – textile Relikte, überlassene Materialien, industrielle Produkte, tierische Fragmente. Manchmal stammen sie aus alltäglichen Zusammenhängen, entzogen ihrer ursprünglichen Funktion. In neuen Kontexten und durch handwerkliche Transformation werden sie zu vielschichtigen Zeichen. Ihre Werke entstehen am Körper und in Auseinandersetzung mit ihm. Sie thematisieren Sichtbarkeiten, Machtverhältnisse, Zuschreibungen und Leerstellen. Erinnerung, Spur und Verwandlung wirken dabei stets mit – nichts bleibt, was es war, doch alles bewahrt etwas von dem, was es einmal bedeutete.
Das Textile darf bei Hutter auch schmücken – doch nie nur. Ihre Arbeiten transformieren sowohl historische als auch kulturell codierte Formen wie Kopfbedeckungen, Schürzen, Masken oder Tierfragmente in Reflexionsräume gesellschaftlicher Konventionen.
In ihrer künstlerischen Praxis wirken Kunst, Handwerk, Forschung und Theorie zusammen – nicht als Gegensätze, sondern als verschiedene Arten des Verstehens. Textile Verfahren prägen die Form, textile Ausdrucksformen tragen Bedeutungen. Hutters Arbeit entsteht im Verhältnis – materiell, reflektierend, offen.
Sie ist seit vielen Jahren in der Lehre tätig – bei verschiedenen Bildungsträgern. Sie unterrichtet Mode-, Kultur- und Designgeschichte – mit dem Anspruch, Denk- und Möglichkeitsräume zu eröffnen, ohne vorgefertigte Antworten zu liefern.
Sie lebt und arbeitet in München unter dem Namen korrelart – einer offenen, prozessorientierten künstlerischen Praxis, die Verhältnisse sichtbar macht, ohne sie festzuschreiben.