Eine echte Fuchspfote ersetzt die klassische Krawatte. In Leder eingefasst und mit Schließe tragbar gemacht, tritt sie an die Stelle eines Accessoires, das Status und Zugehörigkeit symbolisiert.
Die Pfote entstammt der Resteverwertung einer Kürschnerei – vom Körper eines bejagten, nicht gezüchteten Tieres. Durch ihre Umdeutung wird sie Teil eines kritischen Ornaments.
Das Werk lässt keine Distanz zu. Es berührt ethisch-moralische Grenzen – zwischen Tragbarkeit, Macht und Symbolik. Der Fuchs als kulturgeschichtliches Zeichen, die Pfote als Fragment, das sichtbar bleibt – zwischen Schmuck, Verstörung und Erinnerung.
Was wird berührt, wenn etwas Tragbares zugleich verstörend ist?
Welche Geschichte schwingt mit – sichtbar, unausgesprochen, nicht abgeschlossen?
Fotograf: Martin Say