Frau mit Teller

Schlangenmaske

Jahr: 2021
Material: FFP2-Maske, Kunstleder in Schlangenprägung, Wattierung, goldfarbenes Leder (Zunge), Wollstoff (innen), Glassteine, Druckknöpfe

Sammlung Mode und Textil, Münchner Stadtmuseum

Ankauf Sammlung Mode und Textil, Münchner Stadtmuseum

Die Maske entstand in einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Polarisierung, die auch in persönliche und familiäre Beziehungen hineinwirkte. Die Impfdebatte stellte private wie berufliche Begegnungen vor große Herausforderungen – zwischen individueller Entscheidung und öffentlicher Erwartung.

Die Maske reagiert künstlerisch auf diese aufgeladene, oft unversöhnliche Atmosphäre. Aus der FFP2-Maske entwickelte sich eine textile Form, die eng am Kopf anliegt. Eine stilisierte Schlange windet sich darum und verschmilzt mit ihm zu einer geschlossenen, mehrdeutigen Gestalt: körpernah, konfrontativ, nicht eindeutig lesbar.

Die Schlange trägt eine vielschichtige Symbolik – sie steht für Heilung und Gefahr, Weisheit und Täuschung, Verwandlung und Tod. In dieser Arbeit wird sie zur Trägerin unauflösbarer Ambivalenz. Als Form verstärkt sie die Spannungen, aus denen die Maske hervorging.

Die Maske ist das Ergebnis eines langen Suchprozesses – künstlerisch, technisch und gedanklich. Ihre Form entstand nicht linear, sondern im Widerstand: gegen das Material, gegen die Form, gegen innere Widersprüche. In ihr verdichtet sich das Ringen um Ausdruck in einer Zeit der Unsicherheit.