Sammlung Mode und Textil, Münchner Stadtmuseum
Der Rabe – mythischer Bote und Wächter zwischen den Welten – wurde zum Sinnbild dieser Zeit: einer Phase der Erstarrung, der Ungewissheit, des Wartens auf das nächste Unheil.
Der Rabe entstand nicht als stilisiertes Bild, sondern als Annäherung an das Tier in seiner leiblichen Realität – jede Struktur, jede Linie dem lebendigen Vorbild nachempfunden.
So entstand ein Objekt, das sich nicht einfach über das Gesicht legt, sondern mit ihm verschmilzt. Der Rabe wirkt weniger wie eine Maske als wie ein eigenständiges Wesen – fremd, nah, beinahe lebendig.
Die Maske verändert die Wahrnehmung. Sie wirkt nicht wie ein Gegenstand, sondern wie ein Gegenüber. Etwas verschiebt sich – zwischen Tier und Mensch, Präsenz und Symbol.